Wie viele andere Veranstaltungen auch, war auch heuer der Univention Summit 2021 virtuell. Es wurde ein virtueller Konferenzraum eingerichtet mit zwei Räumen für Vorträge, weitere Räume für kleine Workshops und separate Bereiche für die direkte Kontaktaufnahme mit den Ausstellern. Fragen konnten im Chat gestellt werden und auch Videomeetings zu anderen Teilnehmern waren einfach möglich.
Technisch hat das Summit perfekt funktioniert, jedoch ersetzt die virtuelle Veranstaltung kein persönliches Treffen. Es fehlt halt doch der persönliche Kontakt, das gemütliche Gespräch beim Abendessen, der Austausch mit anderen Systemhäusern und das gute Glas Wein mit Partnern nach einem langen und informativen Tag.
Die Digitalisierung bringt für unsere Gesellschaft, Wirtschaft und Politik viele Chancen und viele neue Möglichkeiten. Regierungen, die öffentliche Verwaltung, Unternehmen und Schulen werden zunehmend digital. Längst sind wir es gewohnt, dass wir Behördenwege, Bankgeschäfte, Gesundheitsdaten, Bestellungen von Waren bzw. Dienstleistungen, Multimediainhalte, Kommunikation und Informationen online konsumieren können und tauschen uns in sozialen Netzwerken mit Bekannten, Freunden und der Familie aus. Die digitale Welt wurde ein Teil unserer realen Welt.
Aber das ist ja nichts Neues, sondern alles ganz normal und selbstverständlich, oder?
Ja schon, aber leider wird diese „Selbstverständlichkeit“ immer mehr von wenigen großen amerikanischen und chinesischen IT-Konzernen bestimmt. Die Konzerne verfügen über die Daten und haben die Macht die Politik und Menschen zu steuern und entscheiden über Erfolg oder Scheitern von Regierungen, Unternehmen, Parteien, Organisationen und mündige Bürger.
Auch wenn es nach einem schlechten Sciencefiction-Roman klingen mag, sind das leider Tatsachen. Ich denke da an die Twitter Sperre von dem demokratisch gewählten US- Präsidenten Trump, die Überlegung der australischen Regierung über die Einführung einer neuen Mediensteuer oder wenn dir diese Fakten zu weit weg sind dann kannst du auch nach dem gelöschten YouTube-Video von der FPÖ googeln. Ob das Vorgehen von Twitter oder Google von den oben genannten Beispielen nun richtig oder falsch war, ist eine Frage der Perspektive. Es geht mir auch nicht um Pro oder Contra für Donald Trump oder der FPÖ. Es geht darum, dass demokratisch gewählte Personen und Parteien sowie Regierungen von IT-Konzernen mundtot gemacht werden (können). Und da ergeben sich viele weitere Fragen: Wer entscheidet das? Wo fängt es an und wo hört es auf? Wer darf das und wer nicht? Wer ist gut und wer ist böse? Diese Beispiele sind Beweise für die Gefährdung vom freien Internet und europäischer Werte und Rechte.
Sind unsere Regierungen dieser Willkür schon schutzlos ausgeliefert?
Aber nicht nur Regierungen trifft die digitale Abhängigkeit, sondern auch die Unternehmen und private Personen. Neben der Internetsuche, den Bewegungsdaten und den Sozialen Netzwerken ist der nächste penibel genau geplante Schachzug der großen Tech-Giganten die permanent propagierte Public Cloud für die Speicherung deiner Daten auf Ihren Servern. Microsoft mit Microsoft 365 und der Azure Cloud, Google Workspace und die Google Android Services, Apple iCloud und Amazon AWS bewerben ihre Services als sorgenfreie IT-Dienste. In Wahrheit geht es nicht darum dir alles zum günstigen Preis bzw. zum Null-Tarif anzubieten, sondern um deine Daten zu bekommen. Deine Fotos, Dokumente, Daten, Prozesse und all dein KnowHow soll in ihrer Cloud gespeichert werden. Ich sage nicht, dass diese Services grundsätzlich gut oder böse sind, sondern stelle die Frage ob du dann noch die Kontrolle über deine Daten hast? Was würdest du machen wenn der Anbieter seine Preise um 50% erhöht und du dein Unternehmen an diese Cloud-Services angepasst hast? Wie bekommst du deine Daten aus der Public Cloud wieder raus? Ist die Datenspeicherung in der amerikanischen Cloud DSGVO konform? Gefangen in komplexen Services ist ein Exit-Szenario von diesen Anbietern meistens schwierig und teuer. Und mit jedem weiteren Service den du zusätzlich nützt, bekommen diese Unternehmen noch mehr Wissen und Macht und dein Exit-Szenario wird immer schwerer. Die Konsequenz ist Abhängigkeit, gläsern zu sein und der Kontrollverlust deiner Daten und Entscheidungsfreiheit. Und weil die großen IT-Konzerne in den USA und China beheimatet sind, werden wir Europäer mit dem Verlust der digitalen Souveränität zu den Marionetten der Amerikaner und Chinesen.
Open Source als Chance für die digitale Souveränität
Wenn auch du digital souverän sein oder werden möchtest bietet dir Open Source-Technologie die Freiheit selber zu entscheiden und die Kontrolle deiner Daten zu bewahren. Du entscheidest welche Software für dich am besten geeignet ist und in welcher Cloud deine Daten gespeichert werden bzw. ist eine Public Cloud Plattform überhaupt die richtige Lösung für dich oder sind es IT Services in einem österreichischen Rechenzentrum oder dein eigener Server?
Du hast die Kontrolle und speicherst deine Daten DSGVO konform auf der Plattform deines Vertrauens mit der Technologie deiner Wahl.
Open Source Software generiert nationale bzw. europäische Wertschöpfung, KnowHow und Fachkräfte und ist der Garant, damit wir in Österreich auch in 20 Jahren noch innovative Unternehmen am Weltmarkt und ausreichend Arbeitsplätze erhalten und schaffen werden.
Jedes Jahr freut es mich zu erleben, dass beim Univention Summit immer mehr und mehr Menschen aus Politik, Wirtschaft und Bildung digital unabhängig sein möchten. Viele haben erkannt, dass dies notwendig ist um in Europa Wohlstand, Sicherheit und Freiheit zu bewahren.
Vielleicht konnte ich dich ein wenig zum Nachdenken animieren, weil die Welt von Microsoft, Google, Amazon, Apple, Twitter und Facebook ist primär nur für sich selber nachhaltig. Aber Digitalisierung mit Open Source Software bewahrt deine Souveränität, lässt dir Raum für Innovation und du bewahrst die Hoheit über deine Daten.
Neben diesem sehr politischen Thema gibt es natürlich auch viele technischen Neuerungen, die am Summit präsentiert wurden, aber davon erzähle ich dir in meinem nächsten Blog Eintrag,
Liebe Grüße und bleib virenfrei,
Robert
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